Warum heulen Hunde❓
Hunde bellen öfter als Wölfe, aber dafür heulen sie weniger. Beim Wolf dient das Heulen als Signal zum Sammeln und zur Vorbereitung einer Gemeinschaftsaktion.
📣Am meisten heulen Wölfe vornehmlich am Abend oder in den frühen Morgenstunden, bevor sie gemeinsam auf Jagd gehen❗
Für den domestizierten Hund, der sein Fressen von uns Menschen vorgesetzt bekommt, hat die Notwendigkeit, den Zusammenhalt des Rudels zu stärken, keine große Bedeutung mehr. Bei ihm können wir das Heulen noch erleben, wenn wir ihn über längere Zeit allein lassen oder wenn bestimmte Signalklänge ertönen, wie z. B. das Martinshorn von Polizei, Krankenwagen oder Feuerwehr.
Auch wenn sich in der Nachbarschaft eine läufige Hündin befindet, geben Rüden, die normalerweise nie heulen, lang gedehnte und herzzerreißende Töne von sich. Durch das Heulen möchten sie primär anzeigen, dass ein großes Bedürfnis nach Nähe und Kontakt zu der Hündin besteht. Die volle Botschaft, die vermittelt wird, lautet also: Hier bin ich, komm her zu mir!
👉Es können natürlich auch weitere uns unbekannte detaillierte Informationen sein❗
Leichte Abwandlung in Tonhöhe und Sequenz sind feststellbar. Wolfsexperten glauben, dass darin auch etwas über die jeweilige Stimmung des Wolfes ausgesagt wird, der mit weit zurückgelegtem Kopf sein klagendes Geheul beginnt.
Auch bei unserem Hund können wir diese zurückgelegte Kopfhaltung beim Heulen noch feststellen. Wolfsexperten haben auch festgestellt, dass das Heulen bei den Wölfen an den Grenzen des Wolfsterritoriums häufiger auftritt als anderswo. Sie scheinen damit fremden Rudeln anzuzeigen, dass dieses Gebiet besetzt ist und notfalls auch verteidigt wird.
Des Weiteren wurde beobachtet, dass einzeln lebende Wölfe, die vom Rudel ausgestoßen wurden, nicht in das Chorheulen einstimmen. Sie heulen nur in der Zeit, wenn das Rudel schweigt!
Bekommen Sie von anderen Artgenossen Antwort, schließen sie sich mitunter zusammen und gründen ein neues Rudel in einem anderen, noch nicht besetzten Territorium. Unser Haushund, der in einer intakten Gemeinschaft mit uns Menschen lebt, hat schlichtweg keine Veranlassung zum Heulen. Wenn unser Hund dagegen in großen Gruppen gehalten wird, die dann eine dem Rudel ähnliche Sozialstruktur aufweisen, heulen sie weit häufiger.
Warum glaubte man früher, dass ein Mensch stirbt, wenn ein Hund heult?
In der Vergangenheit entstand bei den Menschen der Aberglaube, dass Tod oder Verderben drohen, wenn ein Hund heult. Es wurden ihm übersinnliche Kräfte nachgesagt, die ihn befähigten, in die Zukunft zu blicken, vorrangig Katastrophen vorauszusehen.
Trotzdem liebten Menschen den Hund und machten ihn nicht für die Ereignisse verantwortlich. Er galt auch nicht als Unglücksbote und wurde für verhext erklärt oder dafür bestraft!
Vielmehr glaubte man, dass er seinen Besitzer vor drohender Gefahr zu warnen versuchte. Viele Experten lehnen natürlich solchen Aberglauben ab, sind aber immer noch darum bemüht, eine Erklärung für dieses merkwürdige Heulen zu finden. Auch glaubte man zeitweilig, ein heulender Hund sei von Tollwut befallen.
In der Tat ist es so, dass ein tollwütiger Hund winselt und heult und Laute von sich gibt, die unheimlich klingen. Wurde der Mensch von einem solchen tollwütigen Hund gebissen und starb kurz darauf, brachte die Umwelt seinen Tod verständlicherweise im Kontext des Verhaltens des Hundes.
Darum ist es auch kein Wunder, dass in der Zeit, in der man nicht wusste, wie Infektionskrankheiten übertragen wurden, das Heulen des Hundes als böses Omen oder Todesankündigung betrachtet wurde.
Achtung: Noch heute gibt es Menschen, denen es kalt über den Rücken läuft, wenn ein Hund heult!