Beachte: Einen alten Baum (Hund) verpflanzt man nicht
Genauso, wie der Mensch sich im Alter schwertut, sich an etwas Neues zu gewöhnen, genauso geht es dem alten Hund. Deshalb sollte man sich den Schritt, seinen alten Hund abzugeben, genau überlegen, bevor man hier dem Tier einen großen Schaden zufügt. Der Diensthund, der den Ansprüchen nicht mehr gewachsen war oder der Jagdhund, dessen Jagdlust sich merklich minderte, sie alle wurden oft abgegeben und dienten meistens noch als Wachhunde. Oder man gab ihnen den Gnadenschuss. Der Gebrauchswert des Hundes bestimmte sein Leben. Heute ist es zum Glück doch anders.
Der Diensthundeführer nimmt doch meistens seinen Pensionär mit nach Hause, wo er sein Diensthundeleben beenden kann. Was bei einem jüngeren Hund noch vergleichsweise problemlos geht, sich an einen neuen Platz zu gewöhnen, das wird bei einem älteren Hund natürlich immer viel tragischer und schwieriger sein. Aber unmöglich ist das Übernehmen in den seltensten Fällen. Wir alle kennen sicherlich Beispiele für die vielfältigen Tragödien, die dazu führen, dass ein Hund kein Herrchen oder Frauchen mehr hat. Sei es durch den Tod der Bezugsperson, die Scheidung oder Krankheit, die das Halten nicht mehr möglich macht. Aber das Schlimmste, was unserem Freund passieren kann, ist das Ausgesetzt werden am Straßenrand, an der Autobahn oder sonst wo. Man fragt sich dann immer wieder, was sind das für Menschen, die so etwas tun. Es ist mit Sicherheit so, dass ein Hund trauern kann. Aber wenn er es bis zu seinem Wechsel gut gehabt hat und die gegenseitige Zuneigung das gemeinsame Leben bestimmt hat, ist ein solcher Hund am ehesten in der Lage, eine neue Beziehung einzugehen. Er hat ja über viele Jahre erfahren, dass er dem Menschen vertrauen kann, dass er Wohlbehagen und Sicherheit bei ihm gefunden hat.
👉Das Zusammenleben mit einem älteren Hund, von dem wir von seinem Vorleben nichts wissen, kann sehr schwierig werden und setzt meist ein großes Einfühlungsvermögen und Hundeverstand voraus!
Wir sollten auch immer daran denken, dass so ein Hund gegenwärtig stark verunsichert sein kann, da ja eine Menge neuer Reize auf ihn einströmen, an die er sich zuerst gewöhnen muss. Das trifft ganz besonders auf alle Hunde zu, die aus dem Tierheim kommen. Denn die Vielzahl von Artgenossen auf engem Raum können ihn ganz verwirrt haben. Das wird sich mit Sicherheit wieder ändern, wenn er bei Ihnen ein neues Zuhause gefunden hat, wo er sich wohlfühlt.
👉Viele Unarten, Verhaltensstörungen und Wesensprobleme kommen oft erst dann zum Vorschein, wenn er sich so richtig in seiner neuen Umgebung eingelebt hat!
Ausgedehnte Spaziergänge in der fremden Umgebung und eine angemessene Belastung, seinem Alter entsprechend, können in den meisten Fällen hier Abhilfe schaffen. Auch von Rasse zu Rasse verschieden, mit dem Eingewöhnen im Alter. Alle groß rassigen Hund haben es mit Sicherheit sehr viel schwerer. Sie sind in den meisten Fällen personenbezogen und leiden mit Sicherheit sehr stark bei einer Trennung. Das heißt zwar nicht, dass kleine Hunde nicht personenbezogen sind, sie sind nur oft anpassungsfähiger als ihre großen Brüder und Schwestern. Die Freundschaft mit einem Hund ist ein Geschenk, um das es sich zu kämpfen lohnt.