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Der „Geruchssinn“ eines Hundes 🐕

Bei dem Gebrauch der Sinne steht für den Hund bis auf wenige besondere Ausnahmen an erster Stelle „die Nutzung seiner Nase”. Dabei ist der Hund dem Menschen so turmhoch überlegen, dass uns ob der Leistung der Hundenase nur ein Kopfschütteln, oft sogar nur Unglauben übrig bleibt. Natürlich wurden und werden besondere Riechkünstler gezüchtet, die sogar dem Stammvater Wolf überlegen sind. Selbstverständlich werden diese Spezialisten auch noch sorgfältig ausgewählt und geschult, aber auch unser „normaler Haushund“, sogar der manchmal belächelte, aber viel geliebte „Schoßhund“ lebt nach Abwägung aller seiner Sinnesleistungen vorwiegend in einer Welt der Düfte, in einer Geruchswelt.

👉Lehre und fordere daher bitte deinem Hund den Gebrauch seiner Nase! Zuverlässig und mit viel Freude wird er die in der Wohnung versteckten Leckerchen finden❗


Können Hunde die Richtung, aus der ein Geruch heranströmt, immer genau bestimmen?

Versuche es doch mal! Dein Hund kann es besser, zielsicher findet er die Duftquelle. Noch ein Beispiel: Der Lawinenhund (ein speziell ausgebildeter Rettungshund) erschnüffelt durch Lawinen verschüttete Menschen je nach Schneedichte aus meterdicken Schneemassen. Viele Menschen verdanken so einer Hundenase ihr Leben. Diese zwei Beispiele mögen zunächst genügen. Allein durch die „Nutzungsmöglichkeiten“ seines Riechsinnes ist der Hund in vielen Bereichen für uns unersetzlich geworden. Zugegeben, das feine Erkennen von geringsten Duftspuren ist auch anderen Tieren gegeben. So können z. B. Schmetterlinge bestimmte Gerüche aus Entfernungen wahrnehmen, die auch einer Hundenase zur Ehre reichen. Aber die unendliche Vielfalt der Geruchserkennungen sowie Unterscheidungen, die Ausrichtungsmöglichkeit auf die verschiedensten Suchziele und die Bereitschaft zur nahezu bedingungslosen Zusammenarbeit mit „seinem“ Menschen. Das aus der Lust an der Nasenarbeit geborene bewusste Erfüllen der gestellten Suchaufgabe (trotz allem Stress) - das ist nur dem Hund gegeben. In seinem „Forschungsdrang“ hat der Mensch wie selbstverständlich versucht, die unglaubliche Riechfähigkeit zu ergründen, auch im Vergleich zur Menschennase (über die Untersuchungsmethoden wird hier nicht berichtet). So stellte sich unter anderem folgendes  heraus;

  • Die Anzahl der Riechzellen beim mittelgroßen Hund ist ca. 40-50mal höher als beim Menschen!
  • Die Hundenase hat ihre Riechzellen in einer viel dickeren Schleimhaut eingebettet!
  • Zudem steht als Riechfeld eine viel größere Fläche zur Verfügung!
  • Der Anteil des Riechzentrums an der Masse des Großhirnes ist deutlich größer als bei der „Krone der Schöpfung, dem sogenannten Menschen”!

Leider schwanken die absoluten Stück und Flächenangaben in den verschiedenen Veröffentlichungen sehr stark, so z.B. bei der Angabe zur Anzahl der Riechzellen zwischen 5.000 und 5.000.000 beim Menschen sowie 200.000 und 220.000.000 beim Hund. Fest steht aber, dass ein Hund bestimmte Stoffe, z.B. Buttersäure und deren Verbindungen millionenfach besser erschnüffeln kann als der Mensch. Diese letztgenannte Erkenntnis zeigt deutlich, dass es noch weitere Gründe für die enorme Riechleistung der Hunde gibt, die sich nicht nur aus dem Vergleich anatomischer Stückzahlen und Flächenangaben ableiten lassen. Unter anderem können das sein: 

  1. Eine besondere Atemtechnik, mit der geringste Duftmoleküle beim Ausatmen so lange zurückgehalten und verdichtet werden, bis ein Erkennen durch das Riechzentrum möglich wird!
  2. Ein weitgehender Schutz der Riechzellen gegen eine Übersättigung und damit gegen ein Abstumpfen der Empfindlichkeit bei Dauergerüchen!
  3. Die Leistung eines besonderen (Jacobsonschen) Organes, das nach dem derzeitigen Wissensstand eine Bedeutung beim Erkennen von Sexualduftstoffen besitzt und schließlich nicht zu unterschätzen ist!
  4. Das ständige Üben und der angeborene Gebrauch der Nase in der „Geruchswelt“

Für das Leben in seiner Welt, mit uns oder mit seinen Artgenossen, für das Erkennen und Begreifen des Geschehens um ihn herum, ist für den Hund der Einsatz der Nase unverzichtbar. Natürlich ist auch für den Hund die Geruchswelt zunächst ein Konglomerat der verschiedensten Düfte.

Viel-wenig, angenehm-unangenehm, bekannt-unbekannt, ungefährlich-gefährlich, Freund-Feind, anziehend-abstoßend, anregend-langweilig, naheliegend-weit entfernt, dies und noch viel mehr, wird errochen, registriert, differenziert, eingeordnet und löst Weiteres aus, das wieder aus dem Ererbten, erlernten und der Erfahrung heraus in Gang gebracht wird. Selbstverständlich helfen hierbei auch die anderen Sinne; bei genauer Beobachtung aber, auch der „Augenjäger“ (Windhund), - die Nase steht immer auf Empfang.

So haben z. B. die Wiese oder das Feld zunächst einen gleichförmigen, übersichtlichen Geruch. Ein Lebewesen, das über diese Böden geht, erzeugt zum einen durch Abgabe des Eigengeruches eine sogenannte Individualspur. Zum anderen entsteht durch Zerstörung der Bodenoberfläche, also des Bewuchses, eine Bodenspur, die für den Hund eng begrenzt, klar und deutlich in der Wiese oder dem Feld aufgezeichnet steht. Er kann Ihr (der Spur) leicht folgen, wenn er darf oder wenn er es gelernt hat. Wenn beim erlaubten Suchen gar noch ein Hase aufgescheucht wird, dann geht die wilde Jagd erst los, wenn über die hier notwendige Erziehung nicht Einhalt geboten werden kann.

Übrigens: Während ein Junghund meistens, freudig erregt, eine solche Spur annimmt und verfolgt, ohne auf eine Zielrichtung zu achten. So wird der erfahrene Sucher nach kurzem Überprüfen des „Duftbildes“ die Richtung nach dem Ende der Spur einschlagen, wenn nicht ein entsprechendes Hörzeichen ihm sagt, dass er den Beginn der Spur suchen soll!

Alles gibt unter bestimmten Zuständen oder Einwirkungen artspezifische Geruchspartikel ab, innerhalb der jeweiligen Art nach den einzelnen Individuen unterschieden, für die Hundenase ein unverkennbares Merkmal ist. Dieser „Individualgeruch“ nimmt mit zunehmender Entfernung von der Duftquelle ab, der entsprechend geschulte Hund folgt dem stärker werdenden Duft bis zum erfolgreichen Finden - zielgenau!

👉Durch gezieltes Training ist es sogar möglich, das Suchen des Hundes auf bestimmte Artgerüche zu fixieren❗


Diese kurzen Einführungen zum Riechsinn mögen genügen. Für alle, die sich weiter informieren wollen, gibt es eine umfangreiche Fachliteratur im Buchhandel. Für uns Hundefreunde sei zum Abschluss noch gesagt:

  1. Ermögliche deinem Hund, seine Nase zu gebrauchen – auch ein Schoßhund hat viel Spaß und Freude z.B. an Versteck und Suchspielen!
  2. Lasse es zu, dass dein Hund die Identität seiner Art erschnüffelt und ziehe deinen Freund nicht peinlich berührt weg: „Pfui, das tut man nicht“, wenn er nach gegenseitigem Beschnuppern der Maulpartien bei seinem hundlichen Gegenüber auch dessen Hinterteil begutachten will!
  3. Denke daran, dass Begegnungen mit Hunden letztlich nur zu einer guten Bekanntschaft führen, wenn der Hund nach entsprechenden freundlichen Körpersignalen und Lautäußerungen unsererseits schließlich und endlich nur durch seine Nase und deren Riechergebnis zu seinem abschließenden Urteil kommt!

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