Warum hebt ein Hund oft das Bein👩🎓
Als erstens, um seine Visitenkarte zu hinterlassen. Ein Hund liebt es, aus den Duftmarken, die er wahrnimmt, seine Welt zu erfahren. Er erfährt dadurch, was sich in seinem Revier tut, wer sich darin herumtreibt und ob z. B. sein größter Rivale und Erzfeind wieder unterwegs ist und vieles mehr🤗
Als zweitens, um sein Territorium zu markieren!
Dabei lässt er jeweils nur ein paar Tropfen fallen und damit wird sein Ausscheidungsverhalten ein wesentlicher Teil seines Sozialverhaltens sein. Jeder Laternenpfahl, Maulwurfshaufen, Baumstamm oder sonstige Erhöhung wird mit begieriger Aufmerksamkeit und Gründlichkeit beschnüffelt.
📣Wir sagen auch hierzulande „Der Hund liest seine Hunde-Zeitung“. ❗
Hat er alle Duft-Botschaften entschlüsselt, hinterlässt er seine eigene Markierung und überdeckt damit die alte Duftmarke. Das Beinheben ist von der sexuellen Potenz des Tieres unabhängig. Rüden, die kastriert wurden, heben genauso häufig das Bein wie sexuell voll aktive Rüden. Wenn der Hund mit der Rute wedelt, weil er sich freut, ist das sehr verständlich.
👉Aber das Schwanzwedeln beim Gassigehen ist auch eine typische Analmarkierung👩🎓
Ein intensiv duftendes Sekret (könnten wir Menschen es riechen, würden wir sagen, es stinkt ganz furchtbar!), was aus den Analbeuteln am After verweht wird. Aber der feinen Hundenase sagt dieser Duft sehr viel.
📣Sehr dominante Rüden rutschen mit dem Hinterteil am Boden entlang (Schlittenfahren), um die Analbeutel am After zusätzlich zu entleeren und eine persönliche Duftmarke zu hinterlassen❗
Dasselbe passiert auch, wenn seine Analdrüsen verstopft und entzündet sind. Deshalb beschnuppern sich Hunde auch gegenseitig am Hinterteil. Der Geruch sagt ihm, mit wem er es zu tun hat. Deswegen hebt der Hund sein Bein an Bäumen, Sträuchern, Laternen und Hausecken. Er markiert damit sein Revier, setzt seine Duftmarke ab, über die des anderen, um zu zeigen, dass er da war, auch wer Herr im Hause ist.
So wird uns Menschen auch manches klar, warum der Hund beim Spazierengehen plötzlich ohne Grund sehr freudig mit der Rute wedelt, weil er gerade festgestellt hat, dass seine beste Freundin da war.
Oder er fängt plötzlich, ohne ersichtlichen Grund zu knurren und mit den Hinterbeinen zu scharren an, weil sein Erzfeind sich wieder in seinem Revier aufgehalten hat. Hunde, die nach Verrichtung ihres großen und kleinen Geschäfts mit den Hinterläufen scharren, Erde und Gras ausreißen, möchten nicht ihre Sachen zudecken oder vergraben.
👩🎓Ganz im Gegenteil, die Duftmarke soll verteilt und großflächiger wirken❗
Das Ausscheidungsverhalten kann auch von individuellen Besonderheiten bestimmt sein. Einige Hunde laufen vor und nach der Entleerung im Kreis herum. Andere lassen aus Erregung oder Angst ihren Urin oder Kot ab. Verständlicherweise wird der Hund, der an Durchfall erkrankt ist, sich öfter entleeren als bei einer Verstopfung.
Hunde, die an Blase oder Nieren erkrankt sind, konnten oft über längere Zeit, manchmal stundenlang, sich nicht entleeren. Bei Welpen erlebt man es schon mal, dass sie im Schlaf Urin verlieren, was man dann beobachten muss, notfalls aber dem Tierarzt vorstellen. Das Tier kann sehr nervös (Angst vor Trennung, Schrecken, Unterwerfung) oder krank sein.