Warum bellen Hunde❓
Es ist vollkommen normal, dass Hunde bellen. Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass ein Hund, der bellt, immer angriffslustig ist. Es ist rassebedingt unterschiedlich.
Die Laute, die er von sich gibt, sind vielleicht nur Freudenäußerungen, weil er das Herrle oder Fraule erkannt hat, sie müssen also nicht zwangsläufig eine Bedrohung darstellen.
Die Botschaft, die der Hund mit seinem Bellen vermittelt, lautet vielmehr „Achtung, aufgepasst, ich habe Fraule oder Herrle wahrgenommen“ oder „hier geht etwas Ungewöhnliches vor“. Bei wild lebenden Hunden hat dieses Signal zweifache Wirkung, die Welpen werden dadurch veranlasst, Schutz zu suchen und sich zu verstecken, die erwachsenen Tiere können sich auf eine Gemeinschaftsaktion vorbereiten.
Menschen, die lärmempfindlich sind, oder solche Nachbarn haben, sollten sich nach Möglichkeit einen Hund aus ruhigeren Rassen zulegen, um nicht so schnell Arger zu bekommen.
Ruhigere Rassen haben allerdings den Nachteil, dass sie meistens nicht "übermäßig" wachsam sind!
Exzessives Bellen kann aber zu großen Problemen führen. Solange sich niemand in seiner Ruhe gestört fühlt, ist ja alles in Ordnung. Aber infolge zunehmender Beschwerden der Nachbarschaft über das lästige Bellen hat der Hundebesitzer meistens schwierige Karten.
👉Exzessives Bellen ist größtenteils das Ergebnis von anfänglicher Duldung und der Ausdruck des Hundes für frustrierende Lebensumstände❗
Sehr viele Hunde haben viel zu wenig Auslauf, viel zu wenig Umweltkontakte und langweilen sich in Wohnungen, Gärten oder Zwingern zu Tode. Deshalb reagieren sie zunehmend auf zahlreiche Reize, die sie von außen erreichen, mit Bellen. Diese Hunde befreien sich von ihrem Stress durch Bellaktionen.
Ein Hund bellt niemals ohne Grund.
Sie bellen etwas an, oder über etwas. Wenn man den Grund des anscheinend sinnlosen Bellens herausgefunden hat, kann man sich Gedanken machen über die Methode, es abzustellen oder wenigstens einzugrenzen.
Wenn der Hund exzessiv bellt, liegt der Grund nicht beim Hund, sondern wieder einmal beim Menschen. Aus Unkenntnis über die Bedürfnisse des Hundes wird dieser immer, wenn er sich nicht so verhält, wie wir uns das vorstellen, isoliert, eingesperrt oder in den Zwinger gebracht. Da er sich dort aber zu Tode langweilt, reagiert er zunehmend auf die zahlreichen Reize, die von außen auf ihn einströmen, mit Bellen.
In der Regel hat der Hund auch Glück mit der Bellerei. Des Öfteren bellen andere Hunde auf seine Laute zurück oder der Besitzer kommt angestürmt, um ihm das Bellen zu verbieten.
👉Es wird aber nichts anderes helfen, als die für den Hund unerträgliche Situation zu begreifen, dafür zu sorgen, dass er mehr Auslauf oder Arbeit oder sonstige Beschäftigung erhält❗
Wir sehen, dass so ein Dauerkläffer ein wahrer Quälgeist sein kann, dass er durch sein Bellen den Menschen unter Druck setzen kann, weil er gleich gerannt kommt und mit ihm Kontakt aufnimmt. Er nimmt dafür sogar in Kauf, dass er jetzt von seinem Besitzer gescholten oder bestraft wird. Aber es ist wenigstens etwas passiert. Durch die Bestrafung wird lediglich das Vertrauensverhältnis zu uns Menschen gestört.
Weil die Bestrafung viel zu spät kommt, kann der Hund den Vorgang Bellen mit diesem Zusammenhang nicht verknüpfen, sondern für ihn bedeutet der Vorgang: Der Mensch kommt und sieht mich, schimpft und ist wütend.
Des Öfteren können wir auch beobachten, dass Hunde ihr Konzert immer dann veranstalten, wenn sie meinen, es sei jemand im Haus. Wir müssen die besonderen Eigenheiten unseres Hundes genau beobachten, wenn wir wissen wollen, ob und was man dagegen unternehmen kann.
📣Hunde setzen das normale Bellen ziemlich gezielt und genau ein, um etwas Bestimmtes zu erreichen❗
Eine weitere Stufe in der Skala des Ausdrucksverhaltens beim Hund ist das Knurren. Beim Knurren ist die Angst vielleicht größer als beim Zähnefletschen, aber da noch immer ausreichend Aggression vorhanden ist, kann das Abwehrdrohen jederzeit in einen offenen Angriff übergehen.
Ist das Angriffsdrohen weniger ausgeprägt als die Furcht, so wechseln sich Knurren und Bellen laufend ab.
Wölfe bellen zwar auch, aber was sie an Laut von sich geben, ist wesentlich weniger beeindruckend. Man kann es zwar als Bellen bezeichnen, aber ihre Lautäußerung wohl mehr als ein abgehacktes Wuff beschreiben.
Wölfe verständigen sich durch das Heulen. Das Alphatier stimmt den Sammelruf an und wird dann von den anderen Rudelmitgliedern erwidert. Das Heulen der Wölfe erweckt bei den meisten Menschen ein schauriges Gefühl.
Die Bellfähigkeit gehört bei fast allen heutigen Hunderassen zur Erbmasse. Allerdings tun sich einige Rassen in Bezug auf Lautgebung besonders hervor.
Fazit: Man kann also sagen, dass der Spruch „Hunde, die bellen, beißen nicht“ ein Körnchen Wahrheit enthält, denn ein Hund, der bellt, ist selten mutig genug, zuzubeißen und ein Hund, der beißt, hat es nicht nötig, mit seinem Gebell Verstärkung herbeizurufen!