Warum haben Hunde Wolfskrallen?
Die Urahnen unserer Haushunde besaßen fast alle Wolfskrallen. Der Hund hat normalerweise an den Vorderläufen fünf, an den Hinterläufen vier Zehen. Die fünfte Zehe des Hundes an der Hinterhand wird auch als After oder Wolfskralle bezeichnet.
📣Sie wächst in der Höhe des Mittelfußes und berührt nie den Boden❗
Bei wild lebenden Hunden verschwand diese große Zehe an den Hinterpfoten ganz, an den Vorderpfoten blieben sie als verkümmerte Glieder erhalten, die aber auch keine Bodenberührung mehr haben.
Bei groß rassigen Hunden, wie Bernhardinern, Berner Sennenhunden, Schäferhunden, Mischlingen oder bei Dachshunden kommen sie öfters vor, als bei anderen Rassen.
Die Wolfskralle wird vom Hund nicht gebraucht, sie berührt ja nie den Boden. Sie ist nicht nur überflüssig, sondern auch eine Gefahr für den Hund. Beim Heranwachsen wird dieses Anhängsel zu einem Störfaktor, denn beim Gehen oder Laufen kann es zu Verletzungen kommen, es können sich starke Entzündungen bilden.
👉Durch eine breite Gangart versucht dann der Hund eine Berührung der an den Innenflächen der Beine gelegenen Wolfskralle zu vermeiden❗
Bei einer solchen Gangart des Hundes sagt man auch, der Hund geht Kuh-lässig. Außerdem kann er mit einer solchen Kralle hängen bleiben, sich losreißen und sich dabei erheblich verletzen. Deshalb sollte auch jeder Züchter alle Welpen im Wurf bereits am ersten Lebenstag überprüfen, ob Wolfskrallen an den Hinterläufen vorhanden sind.
Am ersten Lebenstag des Welpen ist das Entfernen einfach, problemlos und weitestgehend schmerzfrei für den Welpen. Weil die Klaue lose an der Haut hängt, zieht man sie mit zwei Fingern stramm zurück und schneidet, mit einer scharfen Schere, ab. Es wird kaum bluten, die Mutterhündin leckt den Welpen ab und in der Regel gibt es dann auch keine Probleme mehr.
📣Beim erwachsenen Hund muss eine korrekte Knochenamputation vorgenommen werden, die für den Hund schmerzhafter ist und für den Hundebesitzer aufwendiger wird❗
Es ist zwar nicht ganz verständlich, aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Bei bestimmten Rassen, wie bei den französischen Hirtenhunden, den Briards, oder den Pyrenäischen Berghunden, werden die hinteren Nebenklauen, dem Zuchtstandard entsprechend, absichtlich erhalten. Fehlt sie, werden Hunde dieser Rasse nicht bewertet.
Wichtiger als die Festlegung nach Rassemerkmalen ist für die Hunde das gute Laufvermögen und die Pflege von Zehen und Ballen. Ein Hund, der viel auf festem Boden läuft, wird sich seine Krallen selbst abstutzen.
👉Wo keine natürliche Abnutzung stattfindet, müssen die Krallen geschnitten werden❗
Es gilt also, Entzündungen vorzubeugen, da zu lange Krallen sich einbiegen und in die Haut einwachsen können.