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Der Blickkontakt zwischen Hund und Hundeführer

Bevor wir mit der Abrichtung eines Hundes beginnen, muss eine gute, vertrauensvolle Bindung zwischen Hundeführer und Hund vorhanden sein. Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mit dem Hund in guten Kontakt zu kommen. Einmal erreichen wir es mit Hilfe von Futter, oder über kurzweilige Belastung (Stress), der wieder über den Beutetrieb abgebaut wird. Sie alle haben schon sicherlich Hundeführer gesehen, deren Hunde ein wunderschönes Bild zeigen, wenn sie bei Fuß gehen. Die Tiere schauen nur ihrem Meister in die Augen und himmeln ihn förmlich an. Für solche Hunde ist der Hundeführer der Hauptreizerreger. Er bildet einen Teil der Umwelt für den Hund. Andere Reize in der Umwelt können den Hund aber trotzdem sehr stark bei der Arbeit ablenken. Dazu gehören Wild und dessen Spuren sowie andere Tiere oder ungewohnte Geräusche. Stets muss daher der Hundeführer als Hauptreizerreger auf das Tier einwirken.

Daraus ergibt sich, dass die Reize, die von ihm ausgehen, für den Hund die bedeutungsvollsten sein müssen!


Reagiert ein Hund auf seinen Meister nur teilweise oder
überhaupt nicht, so muss zunächst durch stärkere Motivation, eventuell auch durch Zwang (aber nur als letzter Ausweg) auf ihn eingewirkt werden. Es liegt dann meistens daran, dass andere Reize für ihn wichtiger sind. Jeder Ausbilder sollte wissen, dass sein Hund ein unglaublich guter Beobachter ist. Deshalb sollte jeder Abrichter eine optimale Körperbeherrschung besitzen. Alle Bewegungen, die von ihm ausgehen, sollten stets ruhig und gleichmäßig sein. Alle Handlungen und Maßnahmen sollten vorher gut durchdacht sein.

Der Blickkontakt mit dem Welpen

Schon der Welpe mit acht Wochen kann für ein paar Sekunden sich auf seinen Herrn konzentrieren, wenn wir die Reizwelle „Futter“ zeigen und ihn riechen lassen. Wir beginnen mit ihm frei und ohne Leine und zeigen ihm den Leckerbissen, geben ihm das Hörzeichen „Sitz“ und in den meisten Fällen setzt sich der Welpe von ganz allein und schaut auf unsere Hand, in der wir den Leckerbissen halten. Wir streicheln ihn dabei über den Kopf und lassen ihn ein paar Sekunden uns anschauen, bevor er die Belohnung erhält. Anschließend darf er sich wieder frei bewegen. Dieses Spiel wird mehrere Male am Tag wiederholt. Es ist darauf zu achten, dass er nur dann, wenn er sich auf das Hörzeichen „Sitz“ auch wirklich setzt und uns dabei für ein paar Sekunden in die Augen schaut, seine Belohnung erhält. Hat sich der Welpe nun schon an Halsband und Leine gewöhnt, wird dieselbe Übung an der Leine ausgeführt.

Wichtig bei dieser Übung ist, dass der Welpe uns über eine längere Zeit anschaut und seine Augen nicht von uns wendet. Erst dann werden langsam kleine Ablenkungen eingebaut, von denen er sich nicht ablenken lassen darf. Bei all diesen Übungen soll der Welpe nur eines lernen:

  1. Erstens sich ruhig neben uns zu setzen und uns dauernd anzuschauen.
  2. Er soll zweitens auch sitzen bleiben, wenn wir um ihn herumgehen, dabei soll er mit den Augen uns folgen, bis wir wieder neben ihm stehen. Erst dann bekommt er seine Belohnung.

Der Blickkontakt mit dem Erwachsenen Hund

Von dem erwachsenen Hund verlangen wir am Anfang auch nur, dass er ruhig bei Fuß sitzt und uns einige Sekunden lang in die Augen schaut. Lässt er sich aber von anderen Dingen ablenken, so wird hier mit Zwang auf ihn eingewirkt. Er bekommt einen scharfen Leinenruck und wir machen ihm unmissverständlich klar, dass er uns anschauen muss.

Tut er das, streicheln wir ihm sofort über den Kopf und er wird es als sehr angenehm empfinden und die Augen nicht mehr so schnell von uns abwenden!


Er wird hier für ein paar Sekunden unter Stress gestellt. Es sollten am Anfang wirklich nur ein paar Sekunden sein, bei denen wir vom Hund genaue Konzentration verlangen. Danach wird der Hund an eine ca. 5 m lange Leine angebunden und wir beginnen mit ihm das Beutespiel, wir versuchen dabei, ihn so richtig auf Touren zu bringen, lassen auch die Beute von ihm fassen und nach einigen Minuten geben wir das Hörzeichen „Aus“ und nehmen ihm die Beute ab. Hier ist es wichtig, dass er auch die Beute auf das Hörzeichen „Aus“ sofort abgibt. Danach sitzt der Hund wieder in Grundstellung und hat uns anzuschauen. Auch hier arbeiten wir zuerst ohne jede Ablenkung. Die bauen wir erst dann ein, wenn er uns etwa einige Minuten unentwegt anschaut. Auch müssen wir um den Hund herumgehen, währenddessen er uns mit den Augen folgen soll - aber nur mit den Augen. Es findet jetzt ein Wechselspiel statt. Einmal das ruhige Sitzen und in die Augen schauen und dann wieder das Beutespiel. Das Spiel sollte etwa doppelt so lang sein, wie er uns in die Augen schauen muss. Nach einigen Tagen Training wird er schon ein sehr schönes Bild zeigen, wenn er bei Fuß sitzt. Jetzt beginnen die Übungen mit den Ablenkungen, wovon er sich nicht beeindrucken lassen darf. Ist das der Fall, so geben wir das Hörzeichen „Fuß“ und gehen ganz langsam einen Schritt nach vorn und bleiben wieder stehen. Er soll uns jetzt folgen und dabei uns in die Augen schauen und sich wieder setzen. Jetzt also beginnt erst die Leinenarbeit, und zwar nur ganz langsam und mit einem einzelnen Schritt. Hier ist es wichtig, dass wir darauf achten, dass er die Augen nicht von uns abwendet. Deshalb am Anfang nur einen Schritt. So werden dann langsam Schritt auf Schritt aneinandergereiht.
 
Wichtig ist hier die Auflockerung durch das Beutespiel. Aber auch die Ablenkung, die wir jetzt beim Gehen mit einbauen und von der sich der Hund nicht ablenken lassen darf. Er hat uns immer in die Augen zu schauen. Die Reize, die vom Hundeführer ausgehen, müssen für den Hund bedeutungsvoller sein als jede andere Ablenkung. Stets muss daher der Hundeführer als Hauptreizerreger auf das Tier einwirken. Können wir jetzt etwa 10 bis 20 langsame Schritte mit dem Hund gehen, wobei er die Augen nicht mehr von uns wendet, versuchen wir das Gleiche im normalen Schritt. Klappt das auch, dann wird dasselbe im Laufschritt gemacht.
 
Der Schwerpunkt bei dieser Arbeit liegt darin, solange wir gehen, den Blickkontakt nicht abbrechen zu lassen!
 
Deshalb gehen wir am Anfang bitte nicht weiter als höchstens 20 Schritte in allen Gangarten. Schafft der Hund je 20 Schritte in allen Gangarten, wobei er den Blickkontakt zu seinem Meister nicht mehr verliert, dann können Sie sich auf die Schulter klopfen! Denn jetzt haben Sie es geschafft, stets einen freudigen und aufmerksamen Hund neben sich zu haben. Jetzt gehören Sie auch zu denen, die von den anderen bestaunt und bewundert werden, weil Ihr Hund durch die Ausbildung so ein herrliches Bild zeigt.

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